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Improvisationstheater beweist sich seit Jahren als effektive Methode für Lerntransfer. Es ist deshalb elementarer Bestandteil unserer Seminare „Präsenz und Wirkung“ und „Überzeugen in schwierigen Situationen“. Letzteres ist brandneu! Die Details und Besonderheiten des neuen Trainings verraten wir hier: ComTeam Trainerin Nicole Detambel und Schauspieler Andreas Wolf von fastfood-Improvisationstheater im Interview mit ComTeam.

Wie seid Ihr auf die Idee dieses neuen Seminars gekommen?

Nicole: Wir haben festgestellt, dass Menschen oft bei dem Vorsatz  scheitern, besonders überzeugend zu wirken. Führungskräfte sagen oft, sie wollen ihre Mitarbeiter mitnehmen. Anstatt der Führung eines Dialogs werden oft nur nüchtern Informationen weitergegeben. Das heißt: wenig Kontakt und wenig Raum für die Sichtweisen anderer. Was viele vergessen: Nicht eloquente Rhetorik spielt die größte Rolle. Es ist das Kleine: präsent sein auf der gedanklichen, emotionalen und körperlichen Ebene. Nur die Menschen überzeugen, die sich auch zeigen. Nur die Menschen überzeugen, die mit ihrer Aufmerksamkeit sowohl bei sich als auch bei seinen Zuhörern sind. Mit sich und den anderen in gutem Kontakt sein ist der Schlüssel zu Überzeugung und Authentizität.

Andreas: Es gibt einen wesentlichen Unterschied zum Seminar „Präsenz und Wirkung“: Wir konzentrieren uns noch mehr auf die elementaren Wirkungsebenen. Wer seine Wirkung nachhaltig verändert, lernt hier die entsprechenden und effektivsten Mittel dafür kennen. Besonders wirksam ist hierbei die ganzheitliche und professionelle Herangehensweise aus dem Improvisationstheater. Dabei kann das Seminar besucht werden unabhängig davon, ob man vorher in „Präsenz und Wirkung“ war.

Warum mit Schauspielern?

Nicole: Um meine Wirkung zu verändern, muss ich etwas Neues ausprobieren. Das ist nicht immer leicht. Ganz im Gegenteil: Ich muss erstmal alle einschränkenden Gedanken beiseite legen. Ich muss erfahren, dass etwas sehr wohl geht. Am leichtesten geschieht das im Spielerischen. Dort kann ich etwas ausprobieren und auch mal scheitern – ohne Folgen  fürchten zu müssen. Wer wäre besser geeignet, diese spielerische Umgebung herzustellen, als Improvisationsschauspieler? Es ist ihr Job spontane Gedanken auszuprobieren und dabei manchmal zu scheitern.

Andreas: Schauspieler arbeiten täglich an ihren Möglichkeiten der Ausdrucksweisen. Auf großen und kleinen Bühnen prüfen und hinterfragen sie die Ausdrucksweisen immer wieder. Aus dieser Erfahrung entsteht ein reichhaltig gefüllter Werkzeugkasten. Diesen Werkzeugkasten stellen wir den Teilnehmern zur Verfügung: Er eröffnet viele Möglichkeiten, Wirkungen bewusst zu steuern. Dabei ist nur Eines wichtig: Neugier.

Habt Ihr zum Schluss noch einen Tipp für Menschen, die gerade solch eine schwierige Situation vor Augen haben, in der sie überzeugen wollen?

Nicole: Der Schlüssel klingt paradox: Nicht an dem festhalten, was ich unbedingt durchbringen will. Sondern: Den anderen – meinen Zuhörern – mit einem Vertrauensvorschuss begegnen. Mein Tipp: Geh intensiv mit ihnen selbst in Kontakt.

Andreas: Und: Geh genauso mit dir selbst in Kontakt. Das geht ganz einfach: Lege beide Hände auf den Bauch. Spüre dann beim Atmen, wie die Hände sich über der Bauchdecke nach vorne und hinten bewegen. Das beruhigt und macht sicher. Wer bei sich ist, kann sich in Ruhe auf das Außen konzentrieren. Er oder sie hat keine Angst und: überzeugt.

Mehr Informationen zum Seminar „Überzeugen in schwierigen Situation“ finden Sie unter folgendem Link:

http://bit.ly/2DlPE9u

Nicole Detambel

Geboren 1968, seit 2012 tätig als Beraterin und Trainerin bei der Comteam Academy und Consulting. Ich arbeite schwerpunktmäßig mit Führungskräften in Veränderungsprozessen. Die Herausforderungen dieser Rolle kenne ich von beiden Seiten: In der Vergangenheit selber als Führungskraft in Unternehmen MitarbeiterInnen durch den Change zu belgeiten und nun Unternehmen in diesem Prozess einfühlsam und kompetent zu beraten. Wenn es gelingt, die vermeintlichen „Soft-Themen“ im Change in ihrer Bedeutung auch im business-Kontext besprechbar zu machen, ist dies immer eine große Motivation für mich. Und meine therapeutische Weiterbildung ist mir dabei sehr nützlich. In meiner Arbeit treffe ich immer wieder auf neue Persönlichkeiten und unterschiedliche Unternehmen mit ihrer jeweils einzigartigen Kultur. Dafür braucht es Neugier, Einfühlungsvermögen und schnelle Orientierung in unterschiedlichen Kontexten.

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