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Abschließend stellen wir in unserer Reihe zu kult:agil den Prozess an sich vor.

Die Struktur des Agilen Kulturprozesses wird über die einzelnen standardisierten Settings definiert. Diese werden von allen Teams synchron oder alternativ auf mehrere Wellen verteilt gestartet und durchlaufen. Durch mehrere Iterationen besteht die Möglichkeit, sich pro Phase jeweils auf gewisse Themenbereiche zu fokussieren. Nachdem die ersten Erfahrungen gemacht wurden, können die Anforderungen neu definiert und für die nächste Iteration weiterentwickelt werden. Eine Iteration besteht aus den folgenden Settings:

  • Setup
  • Start
  • Check
  • Reflect

ComTeam_Struktur_kultagil_5

Setup

Im Setup bereitet sich das Team auf den Agilen Kulturprozess vor. Hierbei wird zunächst der Prozess vorgestellt und die aktuelle Situation im Team eingeordnet. Es wird gemeinsam herausgearbeitet, wo das Team in Bezug auf die kulturelle Veränderung steht. Es geht auch darum, eine Art Aufbruchsstimmung herzustellen und die Lust am Arbeiten an der Kultur zu ermöglichen. Zudem werden die Moments of Truth und das Teamboard zunächst im Sinne eines Prototypings ausprobiert. Dies ermöglicht es, unkompliziert mit dem Vorgehen vertraut zu werden und erste Erfahrungen selbst machen zu können.

Start

Das Setting Start ist der eigentliche Auftakt in kult:agil. Hierbei wird intensiv an dem eigenen Teamboard gearbeitet und es wird die Richtung für die anstehenden Veränderungen bestimmt. Da zwischen Setup und Start bereits erste Erfahrungen gemacht werden konnten, ist das Team bereits an die Systematik des Prozesses gewöhnt und kann somit inhaltlich intensiv arbeiten. Beim Start werden die Anforderungen nur für die erste Iteration definiert. Dies ermöglicht wiederum eine Priorisierung und somit auch eine Fokussierung auf die besonders wirksamen Aspekte.

Check

Die Checks sind letztlich der zentrale Bestandteil des Agilen Kulturprozesses. Es handelt sich um kurze Reflexionssettings, die durch die hohe Frequenz und die kurze Dauer für Regelmäßigkeit im Diskussionsprozess sorgen. In den Check-Situationen werden die Erfahrungen des Teams und der einzelnen Teammitglieder ausgetauscht und der Fortschritt eingeschätzt. Dies wird mithilfe des Teamboards vorgenommen. Ein Check dauert 5 bis 20 Minuten, wobei nicht immer das gesamte Team anwesend sein muss.

Reflect

Nachdem mehrere Checks durchlaufen wurden, gilt es für das Team wieder mit etwas mehr Zeit zusammenzukommen und die erste Iteration abzuschließen. Inhaltlich und emotional. Bereits veränderte Verhaltensregeln werden somit bestätigt und aus dem Fokus genommen. Dafür werden neue Anforderungen definiert und auch neue Moments of Truth gesammelt und eingeschätzt. Der Vorteil an diesem iterativen Vorgehen ist, dass die Fortschritte des Teams berücksichtigt werden und machbare Weiterentwicklungen systematisch ermöglicht werden.

Ausblick

Inhaltlich wird der iterative Prozesses weiter fortgeführt. Mit Restart gibt es ein Setting, bei dem die einzelnen Teams neue Impulse setzen, Anpassungen vornehmen und somit die Weiterentwicklung ermöglichen. Wichtig ist hierbei, dass neben den Inhalten gleichermaßen über den Prozess und die Methodik reflektiert wird. Somit können Stellhebel beim Vorgehen oder bei den Rollen und Verantwortlichkeiten genutzt werden. Dieses Prinzip der selbstgesteuerten Prozessverantwortung dient einer kontinuierlichen Optimierung auf der Ebene des Teams und durch die systematische Konsolidierung der Erkenntnisse auch auf der Ebene des Unternehmens.

Allgemein betrachtet arbeiten wir bei ComTeam weiter an dem Feinschliff des agilen Kulturprozesses. Die Erfahrungen mit unseren Kunden in gemeinsamen agilen Kulturprojekten in unterschiedlichen Größenordnungen werden weiter in die Methodik eingearbeitet. Die ersten Erfolge stimmen uns zudem zuversichtlich, dass unser Vorgehen tatsächlich eine nachhaltige und wirkungsvolle Kulturentwicklung ermöglicht.