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Im letzten Blogbeitrag haben wir uns auf die Analyse sowie das Füllen des Culture Backlog konzentriert. Nun wollen wir zwei weitere Bestandteile unseres Ansatzes kult:agil vorstellen, die wesentlich sind, um den Prozess durchführen zu können: Die Moments of Truth (MoT) sowie das Teamboard.
Beide Tools ermöglichen den Transfer der Anforderungen von der übergreifenden Ebene des Backlogs auf die konkretere Ebene der betroffenen Teams. Sie dienen somit quasi als Übersetzungshilfe und ermöglichen das eigenverantwortliche Arbeiten in den jeweiligen Kontexten. Die Teams, die kult:agil durchlaufen, erarbeiten jeweils ein eigenes Teamboard mithilfe der Moments of Truth und agieren damit angepasst an die jeweils individuelle Situation.
Moments of Truth (MoT)
Bei der stattfindenden Konkretisierung durch die einzelnen Teams sollen kulturelle Veränderungen möglichst konkret beschrieben werden. Hierfür nutzen wir die Moments of Truth. Hierbei werden alle Situationen gesammelt, in denen die jeweilige kulturelle Verhaltensweise besonders zum Tragen kommt. Ein anderer Umgang mit Konflikten beispielsweise zeigt sich unter anderem, wenn ein Fehler passiert oder in einem Team Jour Fixe, in dem unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen. Die Teams sollen jeweils ihre „eigenen“, besonders relevanten Moments of Truth auswählen, um die konkreten kulturellen Veränderungen herbeizuführen. Die ausgewählten Moments of Truth werden dann analysiert und aus zwei wesentlichen Blickwinkeln beschrieben:
- Wie wäre unser Verhalten in dieser Situation bisher?
- Wie wollen wir uns verhalten, um die gewünschte Kultur umzusetzen?
Teamboard
Das Teamboard ist letztlich das Vehikel, das die einzelnen Teams durch den Agilen Kulturprozess führt. Neben den Moments of Truth werden Maßnahmen festgehalten, die die gewünschten Veränderungen unterstützen können. Das Teamboard stellt somit die Konkretisierung des Culture Backlog dar und begleitet jedes Team durch den gesamten Prozess. In den einzelnen Settings sowie den Iterationsschleifen dient das Teamboard als Möglichkeit zur Reflexion (was hatten wir uns vorgenommen, wo stehen wir heute, was läuft gut, was ist auch mal schwierig) und wird stetig verändert oder ergänzt. Das Teamboard ist also keine statische, einmalige Vorgabe was passieren soll, sondern ein sich stets anpassendes Hilfsmittel im Diskussions-Prozess.
Ob das Teamboard digital oder analog (idealerweise sichtbar in den festen Räumlichkeiten des Teams) zur Verfügung gestellt wird, ist letztlich eine Frage der Logistik und kann individuell gestaltet werden. Wichtig ist vor allem, dass das Ausfüllen des Teamboards nicht zur lästigen Pflichtaufgabe verkommt, sondern das Team gemeinsam regelmäßig am und mit dem Teamboard arbeitet.
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