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Über den konstruktiven Umgang mit Konflikten und welchen Preis wir zahlen, wenn wir uns Konflikten nicht stellen.

Da nun einmal unterschiedliche und auch unvereinbare Standpunkte und Bedürfnisse unweigerlich zu jedem Veränderungsprozess gehören, könnte man meinen, wir sind sehr geübt im Umgang mit Konflikten. Tatsächlich aber begegnen wir in Veränderungsprozessen vielen Konflikten, die bereits länger schwelen oder gar unterschwellig eskaliert sind. Konflikte, bei denen man manchmal (zu) lange weggeschaut hat. Warum eigentlich?

Viele von uns verbinden mit Konflikten äußerst unangenehme Auseinandersetzungen, bei denen durchaus auch etwas in der Arbeitsbeziehung zu Bruch gehen kann. Unangenehme Erfahrungen mit Konflikten führen dann dazu, dass wir versuchen, Konflikte zu vermeiden oder sie erst dann anzugehen, wenn sie nicht mehr übersehbar sind.

Wenn Sie die drei Szenen in diesem Video anschauen, ab wann ist da für Sie ein Konflikt erkennbar?

Er ist schon in der ersten Sequenz da. Ich zeige zumindest nonverbal ziemlich deutlich, dass ich mit dem Handeln meiner Kollegin Elke nicht einverstanden bin, oder? Die in der Grafik skizzierten Bedingungen treffen hier bereits zu.

Wann ist ein Konflikt ein Konflikt?

Wann ist ein Konflikt ein Konflikt?

Die Versuchung kann sein, darauf nicht einzugehen. Was dann passiert, ist in der zweiten und dritten Sequenz dargestellt.
Die dritte Sequenz ist eigentlich bereits eine Eskalation. Wäre es nicht besser, den Konflikt anzusprechen und zu klären, wenn er sich noch nicht in einer lautstarken Auseinandersetzung zeigt?

Klar, dazu braucht es Mut! Mut, den Konflikt dann anzusprechen, wenn unsere „Antennen“ es uns signalisieren. Dann nämlich kann ich selber auch noch angemessen mit unterschiedlichen Auffassungen umgehen. Ich muss dann nicht gleich laut werden. Laut werden passiert immer dann – und dabei geht ja meist auch Geschirr zu Bruch – wenn wir unseren Ärger schon lange heruntergeschluckt haben. Es gilt also aufmerksam auf unsere „Antennen“ zu sein und nicht ihre deutlichen Signale wegzurationalisieren.
Wenn ich dann jedoch durch mein neues Handeln eine positive Erfahrung im Umgang mit Konflikten erreiche, erweitere ich mein Verhaltensrepertoire zu diesem Themenfeld. Ich „muss“ dann nicht mehr wie sonst möglichst lange wegsehen, sondern gewinne Handlungsfreiheit.

Auch hier gilt wie immer im Change: mit kleinen Veränderungen starten. Was sind konkrete Situationen an denen Sie einen anderen Umgang mit Konflikten ausprobieren wollen?

Wer seine Konfliktfähigkeit aktiv trainieren möchte, findet in den ComTeam-Seminaren Konfliktmoderation und Konfliktkommunikation professionell kompetente Begleitung.

Nicole Detambel

Geboren 1968, seit 2012 tätig als Beraterin und Trainerin bei der Comteam Academy und Consulting. Ich arbeite schwerpunktmäßig mit Führungskräften in Veränderungsprozessen. Die Herausforderungen dieser Rolle kenne ich von beiden Seiten: In der Vergangenheit selber als Führungskraft in Unternehmen MitarbeiterInnen durch den Change zu belgeiten und nun Unternehmen in diesem Prozess einfühlsam und kompetent zu beraten. Wenn es gelingt, die vermeintlichen „Soft-Themen“ im Change in ihrer Bedeutung auch im business-Kontext besprechbar zu machen, ist dies immer eine große Motivation für mich. Und meine therapeutische Weiterbildung ist mir dabei sehr nützlich. In meiner Arbeit treffe ich immer wieder auf neue Persönlichkeiten und unterschiedliche Unternehmen mit ihrer jeweils einzigartigen Kultur. Dafür braucht es Neugier, Einfühlungsvermögen und schnelle Orientierung in unterschiedlichen Kontexten.

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