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Nach meiner Elternzeit hatte ich die Ehre, für ein großes deutsches Unternehmen Workshops zum Thema „Arbeit an der Unternehmenskultur und Umsetzung eines Führungsleitbildes“ durchzuführen. Das Unternehmen wurde von ComTeam über mehrere Jahre in einem großen Kulturwandelprozess begleitet.

Bereits 1992 begleiteten zwei Harvard-Professoren, nämlich John Kotter und Jim Heskett, erfolgreiche und weniger erfolgreiche Unternehmen über einen Zeitraum von 11 Jahren. Sie konnten zeigen, dass Unternehmen mit einer „ausgeprägten Kultur“ ihren Gewinn im Durchschnitt um 756 Prozent steigern konnten. Unternehmen mit weniger stark ausgeprägten Kulturen lediglich um 1 Prozent (Leitl, M., Harvard Business Manager, 1/2010). Wenn folglich bestimmte Werte in einem Unternehmen gelebt werden, führen diese nicht nur zu guten zwischenmenschlichen Beziehungen sondern vor allem zu wirtschaftlichen Erfolg.

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Viele Unternehmen – wie auch das oben erwähnte deutsche Unternehmen – machen sich Gedanken über die Veränderung ihrer Unternehmenskultur, welche in großem Maße von der Führungskultur abhängt. In der Regel münden diese Prozesse in der Entwicklung eines Führungsleitbildes und im besten Falle auch in einem Umsetzungsprozess.

Was sind nun diese „guten Werte“ einer Unternehmens- respektive Führungskultur? Dazu ein Zitat aus Focus-Online vom 10.08.2014: „Ein faires und achtsames Verhalten den Beschäftigten gegenüber und eine Atmosphäre, die von offener Kommunikation und gegenseitigem Respekt geprägt ist stärken Engagement und Leistungsbereitschaft“.

Oft wird und muss sich mit dem Thema über lange Zeit, manchmal sogar über Jahre, auseinander gesetzt werden und doch scheint es so einfach zu sein, wie meine kleine Anekdote zeigt:

Wir befinden uns in einem Workshop, der den Kulturentwicklungsprozess starten soll. Eine junge Teilnehmerin hat als Kernaufgabe die „Überwachung“ der Prozesse in einem asiatischen Land. Aufgrund dessen muss sie sehr hochrangige Führungspersönlichkeiten im deutschen Mutterkonzern ohne Weisungsbefugnis führen. Wir sprechen über einen wertschätzenden Umgang miteinander und wie sich dieser in den Arbeitsalltag übertragen lässt. Daraufhin fragt sie ihr Chef, wie sie denn ihre Führungskräfte so gut führen könnte, da sich bei ihr alle an ihre Prozessvorgaben halten? Sie antwortet (leicht verwundert): „Ich bin einfach nur ein bisschen freundlich“.

Quellenangaben:
– Leitl, M., Harvard Business Manager, 1/2010, „Das Wissen der Besten: Was ist… Unternehmenskultur?“
– Rodenstock, R., Focus-Online, 10.08.2014, „Von einer guten Führungskultur profitieren alle“

Dr. Tanja Haupt

Bei ComTeam seit 2008, seit November 2018 (wieder) in der Rolle als Akademieleiterin.
Wichtige Stationen meines Lebens: 1979 in München geboren, Diplom-Studiengang Psychologie mit Schwerpunkt Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der LMU München als Jahrgangsbeste absolviert und aus Leidenschaft zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ promoviert, Trainerqualifizierung an der LMU München in Kooperation mit Neuland & Partner, Ausbildung im Systemischen ProzessManagement mit dem Schwerpunkt Coaching bei ComTeam.
Studienbegleitend sammelte ich Erfahrungen im Personalbereich der HypoVereinsbank und im Bereich Coaching von Spitzensportlern an der ETH Zürich.
Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als 1. Vorstand einer als Eltern-Kind-Initiative betriebenen Kinderbetreuungseinrichtung, bei der „Münchner Tafel“ und in einer städtischen Kindertagesstätte sind mir auch Non-Profit-Unternehmen sehr ans Herz gewachsen.
Ich arbeite sowohl als Trainerin für unsere wunderschöne Akademie am Tegernsee, bei Kunden vor Ort als auch in Beratungsprojekten. Mit Mut, Innovationskraft und dem Wissen, dass nichts beständiger ist als die kontinuierliche Veränderung, nehme ich die Rolle als Akademieleiterin wahr.
Privat lebe ich mit meinem Mann und unseren Kindern im Süden Münchens und genieße die Fülle und Vielfalt des Lebens.

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