Geschätzte Lesezeit: 5 Minute(n)
Wir nehmen Sie mit auf eine Reise. Diese Reise beginnt mit der Eröffnung eines besonderen Change-Prozesses. Im Mittelpunkt: Ein Unternehmen, für das die Begleitung von externen Change-Prozessen zum Standard-Repertoire gehört, selbst nachts um drei Uhr aus dem Tiefschlaf abgefragt. Schließen Sie nun die Augen. Stopp. Falsch. Sie müssen lesen können. Also gut: Schließen Sie innerlich die Augen …
… und öffnen Sie sie an einem schwülen Sommertag in den bayrischen Voralpen. Es riecht nach Seewasser, von Bergen umgeben. Am Nordende eines Sees erblicken Sie ein weitläufiges Haus oberbayrischer Bauart, das sich an einen sanften Hügel schmiegt. An der Westseite des Hauses: eine großzügige Terrasse, Kiesboden, Sonnenschirme. Kein Lüftchen weht. Die Sonne steht tief.
Auf dieser Terrasse hat sich ein kleines Grüppchen versammelt: Man hat sich auf wenige der Standard-Biergarten-Stühle verteilt. Wer Oberteile mit Ärmeln trägt, hat sie hochgekrempelt. Zwei sind barfuß. Jemand steht ein wenig abseits und raucht. Die Blicke sind konzentriert auf Aufsteller mit verschiedenen Flipcharts und die bunten Kärtchen gerichtet, die das Grüppchen und das Unternehmen so liebt.
Gerade herrscht Schweigen, man wälzt Gedanken. Da ergreift der Raucher, der in diesem Moment lässig seine Kippe ausdrückt, das Wort. Er wendet sich der Gruppe zu, bewegt sich in Richtung der Flipcharts, erklärt, Leidenschaft im Blick, mit großen Gesten etwas, das wir nicht hören können. Jemand nickt zustimmend, ein anderer blickt skeptisch. Kurze Stille. Und da macht eine Frau aus der Gruppe offenbar einen Witz, denn die Gruppe bricht plötzlich in schallendes Gelächter aus. Der Raucher muss sogar die Hände auf die Knie stützen, ein anderes Gruppenmitglied beugt sich kichernd auf dem Stuhl nach vorne und greift zum Wasserglas.
Schnitt.
About a change

Ein Haufen neuer Ideen …
„Unser Anfangsgedanke war ja immer: Was wäre, wenn da noch einmal eine grüne Wiese wäre?“ Alexander Gottein wirkt konzentriert, sein Blick auf ein Ziel in der Ferne gerichtet. Wir sitzen im frühen Winter 2019 in einem unserer Besprechungszimmer in unserem Tagungshotel in Gmund und diskutieren darüber, wie wir unseren Change-Prozess nach außen hin definieren wollen. Seit jenem Tag im Sommer ist viel passiert. In vielen Gesprächen hat die Task Force, die Mitte 2019 ihre Arbeit mit einer Terrassen-Besprechung aufnahm und die ComTeam Academy von allen Seiten beleuchten sollte, in Richtung grüne Wiese gedacht. Sie hat sich frei gemacht von inneren Scheren und Schranken und sich ein Szenario vorgestellt, in dem die ComTeam Academy auf einer weißen Leinwand oder eben einer grünen Wiese noch einmal entstehen würde.
Heraus kam eine klare Erkenntnis: Wir, der Change-Spezialist, wollen einen Change für unsere Akademie. Der zwar nicht unsere Struktur, wohl aber das Seminar- und Ausbildungsprogramm und auch unsere Formate betrifft. Und wir wollen nicht nur ein bisschen Kosmetik hier und dort, sondern einen großen Change. Einen echten, unangenehmen Change mit allem, was dazu gehört.

Jede Woche: eine Webco zum Prozessfortschritt.
Mittlerweile arbeiten wir group-weit und in Teams intensiv an der Ausgestaltung unseres neuen Akademie-Portfolios. Die Kernfrage, nach der wir die Akademie neuausrichten wollen, ist: Was können wir wo und wie am besten leisten? Wir haben uns gefragt, welche aktuellen Themen und Formate in welchem Rahmen und an welchem Ort (bei uns, bei unseren Kunden oder ganz woanders?) am besten aufgehoben sind.
Unser inoffizielles Motto für den Akademie-Change ist deshalb mittlerweile kurz und bündig: „Zu mir oder zu Dir – oder woanders hin?“
Warum?
Weil wir ehrlich mit uns selbst sein wollen. Das sind wir unserer Philosophie nach nicht nur und besonders unseren Kunden schuldig, die uns seit Jahrzehnten vertrauen. Auch unsere MitarbeiterInnen, viele von ihnen zehn, fünfzehn Jahre und länger bei ComTeam, verlassen sich auf uns: darauf, dass wir mit unseren Themen und Formaten weiterhin so am Puls der Zeit bleiben, wie wir es seit 45 Jahren sind.
Fakt ist: Wir haben einen hohen Anspruch an uns als Organisation. Wir haben noch nie weggeschaut, wenn es bei uns im Portfolio knirscht, sondern Lösungen gefunden.
Das Außen ist einem immer schneller um sich selbst kreisenden Wandel unterworfen. Die Anforderungen an unsere Kunden und TeilnehmerInnen ändern sich in rasanter Geschwindigkeit – und damit die Anforderungen an die Unterstützung, die wir leisten. Also haben wir gehandelt. Wir haben unser Angebot genau betrachtet, haben es auseinandergenommen. Wir haben es an bestimmten Stellen gelassen, wie es ist, an anderen nachgeschärft und woanders in neue Richtungen gedacht.
Die Essenz unseres Change
- Die Timeline: Wir wickeln, um möglichst schnell wieder volle Fahrt aufnehmen zu können, unseren Change-Prozess in drei bis vier Monaten ab.
- Die Reichweite: Unser Change betrifft nicht nur die ComTeam AG, sondern unsere Akademie- und Ausbildungsangebote der gesamten ComTeamGroup, an allen Standorten und in allen Ländern.
- Die Beteiligung: Jede/r MitarbeiterIn bei ComTeam ist Teil dieses Change-Prozesses: Wir holen Meinungen ein, fragen Stimmungslagen ab, hören Kritik und binden sie ein.
- Die Transparenz: Wir krempeln einiges um und werden diesen Prozess in den nächsten Monaten mit Ihnen und Euch, sprich unseren Kunden und unseren Freunden, teilen. Wir werden darüber berichten:
- Was wir tun,
- warum wir es tun,
- wie wir es tun,
- was gut läuft,
- was schief läuft und
- was zum Lachen (und zum Heulen) ist.
Die Herausforderung
Die größte Herausforderung: Niemanden auf dem Weg zu verlieren. Wir sind eine Organisation mit extrem hoher Beteiligung aller MitarbeiterInnen. In einem so umfassenden Change-Prozess wie diesem niemanden abzuhängen oder zu übersehen, ist eine echte Zerreißprobe für Organisationen im Allgemeinen und damit auch für uns. Wir lernen in diesem Prozess eine Menge über uns – über unsere Stärken, unsere Schwächen und über das, was uns einzigartig macht. Da wird es auch mal peinlich, wenn wir in unserer Planungswut merken, dass sich ein Plan selbst überholt. Wir standen zum Beispiel plötzlich vor der Frage: Wie gehen wir damit um, dass wir plötzlich fünf Anmeldungen auf ein Seminar haben, das wir gerade abschaffen wollen …?
Bei allen Herausforderungen, die unser Change-Prozess mit sich bringen wird, freuen wir uns auch darauf. Weil wir einmal mehr Gelegenheit bekommen, unseren größten Trumpf einzusetzen. Das, was uns im Dialog miteinander immer wieder berührt: viel Menschlichkeit, Ehrlichkeit, große Nähe und echte Zuneigung.
Wie geht es weiter?
Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten unseren Change-Prozess öffentlich machen – das hier war der Startschuss. Gefällt Ihnen, was Sie lesen? Dann laden wir Sie herzlich ein, uns zu begleiten und uns offenes Feedback zu geben. Wir haben eine eigene Change-Seite ins Leben gerufen: aboutachange.de. Folgen Sie uns auf LinkedIn oder Facebook. Abonnieren Sie unseren Newsletter, in dem wir weiterhin berichten werden. Und: Lesen Sie hier im Blog unsere nächsten Artikel – es bleibt spannend, auch für uns.
- Hinter den Kulissen: Unsere Group-Klausur im Mai 2023 - 6. Juni 2023
- Virtualisierung der Arbeitswelt und das Echt-Sein im Job - 8. März 2022
- Seltsam? - 2. August 2021
Lieber Gerhard, zum Ende des Regenbogens, natürlich ;)
Gerhard Endres
Hallo miteinander ich bin gespannt , wohin die Reise führt.