Geschätzte Lesezeit: 3 Minute(n)
Die Nachfrage nach Coaching steigt enorm. In den letzten 6 Monaten kamen doppelt so viele neue Klienten zu mir als sonst. Wunderbar – denn es ist eine zielgerichtete, sehr individuelle Maßnahme. Mittlerweile wird sie in und von den Unternehmen sehr geschätzt.
Die Frage der Messbarkeit vom Coaching-Erfolg wird häufig gestellt und ist nicht immer leicht zu beantworten. Gerade deshalb möchte ich nicht nur den Coaching-Skeptikern unter Ihnen heute von zwei Klienten berichten:
Klarheit und Stärke durch Coaching
Sabine K. – eine erfahrene Abteilungsleiterin: Ihr Problem war es, dass sie in Gesprächen mit ihrem Bereichsleiter ca. 2x im Monat weinen musste. Schwierig war für sie, weil sie sich selbst dafür kritisierte. Ihre Reaktion entsprach nicht dem eigenen Bild von Professionalität. Auch der Bereichsleiter war dann verwirrt. Auf ihn machte Frau K. normalerweise einen kompetenten, professionellen Eindruck. Sie hatte ihr Team immer im Griff.
Wir haben an der Fragestellung gearbeitet: Was wird bei ihr in den Situationen ausgelöst? Welche Werte und Bedürfnisse werden da berührt? Wie kann sie das, was ihr wichtig ist, noch anders ausdrücken als über Tränen?
In der vierten Sitzung berichtete sie stolz und zufrieden, dass sie seit 3 Monaten „trocken“ ist. Durch die Arbeit in den Coaching-Sitzungen und die Reflexion hat sie eine innere Klarheit und Stärke zurückgewonnen. Tränen in Gesprächen mit ihrem Bereichsleiter sind nun überflüssig. Wenn ihre Bedürfnisse unbefriedigt sind, erkennt sie das und kann es nach Wunsch ansprechen. Beispielsweise dann, wenn sie sich nicht gehört fühlt oder sich für ihren Einsatz nicht wertgeschätzt sieht.
Mitarbeiterbefragung zeigt Coaching Erfolg
Klaus F. ist eine gestandene Führungskraft in einem Produktionsbetrieb. Viele Jahre Führungserfahrung, so schnell macht ihm keiner etwas vor. Er hat 200 Mitarbeiter unter sich und den Laden „fest im Griff“. Eine imposante Erscheinung. Er weiß, was er will und kann. Er scheut sich nicht, das in allen Situationen zum Ausdruck zu bringen. In der letzten Mitarbeiterbefragung lag die Beteiligung in seinem Bereich bei 20%.
Sein Werksleiter hat ihm Coaching empfohlen. Klaus ist offen genug, es auszuprobieren. Jedes Mal besprechen wir in den Sitzungen Situationen, in denen er seine Mitarbeiter lautstark kritisierte. Manchmal schlüpften ihm auch Schimpfwörter raus. Ich spiegele ihm, was seine Sätze bei mir auslösen. Er ist offen und hört sich das an. Ihm tut es leid, dass sein Temperament regelmäßig mit ihm durchgeht.
Wir besprechen, was er tun kann. Einerseits präventiv, andererseits auch nachdem er in solche Situationen geraten ist. Klaus F. ist mutig genug, sich bei den Mitarbeitern für sein Verhalten zu entschuldigen. Er lernt, Abweichungen im Team frühzeitig zu adressieren und nicht erst zu warten, bis er auf 180 ist. Er kommuniziert jetzt klar und respektvoll – nicht immer, aber deutlich häufiger.
Das zeigt Wirkung: Die Mitarbeiter merken, dass er was verändern will. Sie reden darüber, dass er sich entschuldigt hat und nicht nur, was er wieder von sich gegeben hat. Und alle honorieren es: In der nächsten Mitarbeiterbefragung liegt die Beteiligung bei 82%.
Coaching ist sehr wirkungsvoll und nicht immer direkt in Zahlen messbar. Trotzdem können wir die Wirkung von Coaching feststellen, wie die zwei Beispiele zeigen.
Haben Sie aus Ihrer Coachingpraxis noch weitere Beispiele? Wir sind gespannt.
- Hilfe, wir haben einen #MeToo-Fall! - 29. August 2019
- #MeToo oder #NichtNachgedacht? - 10. Juli 2019
- Griechischer Wein – oder: Wie viel Alkohol verträgt eine Führungsposition? - 5. November 2018
Hinterlasse einen Kommentar